Der Begriff „Velosaison“ ist in aller Munde und verspricht reichlich Lebensfreude. Fatalerweise unterstreicht er eine Geisteshaltung, die das Velofahren nur bei schönem Wetter erwägt.
Gewiss macht Velofahren besonders viel Spass, wenn die Sonne lacht. Und: es ist definitiv etwas zwischen Idealismus und Idiotie, wenn es Katzen hagelt oder aus Kübeln giesst! Andererseits hat man von dem einen Platzregen bestimmt noch lange zu erzählen, der die Kleider innerhalb von zwei Minuten komplett durchnässt hat! Mit passender Ausrüstung funktioniert Velofahren im Alltag das ganze Jahr über.
Teil 1 : Frühling, Sommer und Herbst
Schutz bei Regen
Mit dem Velo unterwegs brauchen wir nicht nur Schutz vor Regen, welcher durch den Fahrtwind noch durchdringender wird, sondern auch vor Spritzwasser. Wasserdichtigkeit und Atmungsaktivität von Regenkleidung stehen von Natur aus im Widerspruch. Dennoch halten moderne Spezialgewebe den Regen gut ab UND befördern die Feuchtigkeit durch Schwitzen nach aussen. Als „immerdabei“ empfiehlt sich leichte, klein zusammenfaltbare Regenkleidung. Ein Geheimtipp sind ausserdem statt Regenhosen sogenannte Rainlegs, welche bei Bedarf einfach über die Oberschenkel gerollt werden können. So bleibt man vom unverhofften Regenguss geschützt. Als streng geheimer Tipp seien noch kurz die Schutzbleche erwähnt. Diese wohl aus ästhetischen Gründen aus der Mode geratenen Schmutzwasserfänger verhindern nicht bloss die Schlammpackung vom Gesicht bis zum Hintern. Sie schützen auch beispielsweise im Stadtverkehr, wenn man mit dem Velo einander hinterher fährt.
Kalte, nasse Füsse
Flip Flops (für Menschen mit zwei linken Füssen auch Flip Flips) sind für den Alltagsvelofahrenden eher untauglich. Von den Pedalen rutschen oder stürzen kann an den Füssen zu schlimmen Verletzungen führen. Deshalb sind fürs Velofahren geschlossene Schuhe die bessere Wahl. Im Fachhandel sind unterschiedlichste Veloschuhe von wasserdicht bis kältegeschützt erhältlich. Auch wasserdichte Velosocken sind eine wirksame Taktik, das Regenwasser zwischen den Zehen zu verhindern.
Schuhüberzüge schützen zusätzlich. Sie sehen zwar recht unvorteilhaft aus und sind in der Regel übelst zu montieren. Dennoch bewähren sie sich an kalten und nassen Tagen. Ähnlich „schön“ aber dennoch wirkungsvoll ist auch der Helmüberzieher, bestenfalls gleich mit Reflektor-Elementen, was uns zum nächsten Thema überleitet.
Schlechte Sicht
Gutes Velolicht ist für Velo-Pendler von Welt selbstverständlich. Bei Nacht, bei Nebel oder an dunklen Regentagen sind Reflektoren eine sinnvolle Ergänzung. Bemerkenswert sind voll beschichtete, ganz reflektierende Regenjacken. Man nimmt diese Jacken als leuchtende Silhouette wahr und nicht bloss als Lichtpunkte oder Striche in der Landschaft. Übersehen kann man diese Flächenlichter nicht.
Schutz für die Augen
Bei schnelleren Fahrten werden Sie eine Velobrille schätzen lernen. Regen, Graupel oder Insekten wirken im Fahrtwind wie kleine Geschosse in den Augen. Für Tag und Nacht funktionieren besonders gut selbsttönende Velobrillen (photochromatisch), falls diese nicht zu dunkel gewählt werden. Für Brillentragende sind Helme mit herunterklappbarem Visier eine stimmige Lösung.
Über passende, funktionale Winterausrüstung berichten wir im zweiten Teil dieses Artikels. Natürlich ist die obige Liste des Zubehörs je nach Anforderungen unvollständig. So oder so, wir wünschen Ihnen viel Freude mit dem Velo und eine gute, sichere Fahrt.