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Mit dem Velo ins Büro: Schaff ich das?

Text von Hannes Munzinger

Fragen zum Pendeln mit dem Velo werden uns oft gestellt und es gibt keine allgemeingültigen Antworten. Aus eigener Erfahrung wissen wir jedoch, dass es gelingt, wenn man es richtig anpackt. Und damit es gelingt, teilen wir ein paar grundlegende Gedanken zum Velofahren im Alltag.

Wie lang ist eine Velo-Pendlerstrecke maximal?

Wesentlicher als die Länge ist der Zeitaufwand für jede Fahrt. Zwischen 30 und 50 Minuten legt man gerne mal mit dem ÖV zurück. Je nach Velotyp (e-Bikes zählen wir auch zu den Velos), das entspricht bei lockerer Fahrt 10 bis 20 Kilometer. Dabei geniessen Sie einen reservierten Sitzplatz, fahren um Staus herum und sind flexibel in der Abfahrtszeit.

Distanzen von 30 bis 40 Kilometer je Fahrt sind mit dem Velo bereits recht anspruchsvoll. Der damit verbundene Zeitaufwand von 1½ bis 2 Stunden ist ziemlich hoch. Als Einstieg empfehlen wir, es etwas kürzer anzugehen.

Auf die Art der Strecke kommt es an

Haben Sie sich entschieden, mit dem Velo zur Arbeit zu fahren, lohnt es sich, die Strecke genauer anzusehen. Stellen Sie sich folgende drei Fragen, woraus sich erste Merkmale des idealen Pendlervelos ablesen lassen:

  • Wie flach oder wie steil ist die Strecke? (Verschleissteile wie Kette und Bremsen, die Art der Schaltung, evtl. Elektrovelo)
  • Wie ist die Wegbeschaffenheit? Kies, Teer, beides? (Reifenbreite, Profil)
  • Und zu guter Letzt: Wie sieht die Wegbeleuchtung aus? Im Dunkeln unterwegs ist gutes Velolicht kein Luxus.

Velo oder Elektrovelo?

Das umweltschonendste Zweirad ist und bleibt das Velo betrieben mit purer Muskelkraft. Es ist auf Platz eins der Ich-bin-das-genialste-Verkehrsmittel-der-Welt-Charts! Ein grosses Dankeschön geht an alle, die tagtäglich voll in die Pedalen treten.

Auch Elektrovelofahren ist aktive Mobilität. Nichts brachte in den letzten Jahren so viele Menschen zurück auf die Pedalen, wie das Elektrovelo. Die Gründe sind einfach:

  • Das e-Velo nimmt hügeliger Topographie den Schrecken. Es macht selbst steile Anstiege leicht überwindbar. Und weil man kaum ins Schwitzen kommt, geht das auch prima in Alltagskleidern. Das Kleider wechseln kann man sich so sparen.
  • Ohne die Zunge am Boden fährt sich leichter und sportmedizinisch gesehen gesünder. Wer mehr leisten will, verringert per Knopfdruck die Unterstützung.
  • Ein e-Velo ist ein Hybrid aus Kraft eines kleinen Elektromotors und ihrer Muskelkraft. Es verbrennt Bauchfett und stärkt den Herzmuskel. Man tut spürbar viel Gutes für das eigene Wohlbefinden und hat im schlimmsten Fall auch noch Spass dabei.

Ein Wermutstropfen ist leider oftmals der Kaufpreis für ein gutes e-Bike. Die Kosten relativieren sich jedoch als Investition in eine aktive e-Mobilität mit Fitness-Abo und Rückenwind inklusive.

Gepäck und andere Annehmlichkeiten

Für die Versuchsphase reicht ein Rucksack oder Umhängetasche für das Gepäck. Wird das Velofahren im Alltag zur Passion, freut man sich über einen Gepäckträger, der das Körbchen oder Taschen hinter einem her schleppt. Im gleichem Atemzug seien die Schutzbleche empfohlen. Ausgenommen man schätzt an Regentagen den gut durchnässten Schmutz von der Fahrbahn im Gesicht und überall dort, wo man ihn im Büro sicher nicht haben will.

Es muss nicht ein neues Velo sein

Erzählen Sie in Ihrem Velofachhändler des Vertrauens einfach alles, was Sie über Ihre geplante Strecke wissen. Sebstverständlich muss nicht zwingend ein neues Velo gekauft werden. Erfahrungsgemäss rüsten Velomechaniker Ihr Lieblingsvelo gerne alltagstauglich um, wie zum Beispiel mit besserem Licht oder ergonomischen Griffen. Es führen viele Wege zum Ziel. – Wenn’s im Herzen stimmt, wird das Pendeln mit dem Velo so richtig Freude bereiten. Also, auf den Sattel, fertig, los!

Wir wünschen Ihnen eine gute und sichere Fahrt.

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