Schon als 10-jähriger Junge war ich alleine mit meinem Velo in der Stadt unterwegs. Wir wohnten in Wollishofen, und meine Grossmutter lebte in Oerlikon. Wenn ich sie besuchen wollte, fuhr ich einfach quer durch die Stadt – über den Bürkliplatz und das Bellevue, gerade wie es passte. So etwas ist heute kaum mehr vorstellbar!
Ich kann mich noch genau erinnern. Ich hatte ein rotes Velo, und ich liebte es. Dank der Unterstützung meines Vaters konnte ich schon früh den Unterhalt selber machen und kleine Schäden beheben. Diese Freude an Velos und an der Technik begleitet mich bis heute in meine Selbständigkeit.
Velofahren in der Stadt damals und heute
In meiner Kindheit war der Verkehr in der Stadt noch kein grosses Thema. Das hat sich aber in den vergangenen Jahrzehnten drastisch geändert. Trotzdem ist das Velo für mich im Nahverkehr das beste Transportmittel. Ich schätze die enorme Flexibilität und Unabhängigkeit.
Ich fahre auch während Städtetrips viel Velo und bin immer wieder begeistert über die Velofreundlichkeit anderer Metropolen und die Sicherheit, die damit einhergeht. In Zürich gibt es diesbezüglich noch viel Potenzial: separate Velospuren, flächig eingefärbte Streifen in gemischt genutzten Verkehrsflächen und ein durchgängiges Velowegnetz. Mit einer klaren Verkehrsführung, optischen Trennungen und etwas farbigem Asphalt könnte man schon einiges verbessern.
Generell glaube ich, dass man mit relativ wenigen Mitteln grosse Wirkung erzielen könnte. Ich finde es auch wünschenswert, wenn es mehr offizielle Veloabstellplätze gibt. Davon hat es einfach noch zu wenige.
Velofahren in jeder Lebenslage
Für mich ist das Velo nicht nur ein Fortbewegungsmittel, sondern auch ein Trainingsgerät. Früher habe ich Triathlon gemacht – aus Spass an der Freude. Damals fuhr ich mehr Rennvelo. Heute bin ich meist mit einem Mountainbike unterwegs. Der Mountainbike-Boom Ende der 1980er-Jahre hat mich sofort begeistert. Auch heute noch gibt es kaum etwas Schöneres, als mit dem Mountainbike einen einsamen Trail zu fahren.

Das Velo begleitet mich schon lange in verschiedenen Lebensbereichen: Sei es als Transportmittel, als Sportgerät und – neuerdings – auch in meiner beruflichen Tätigkeit. Seit knapp einem Jahr vertreibe ich Design-Holzvelos in der Schweiz und ganz Europa.
Ich habe seit jeher eine grosse Faszination für das Material Holz
Vor ein paar Jahren kam ich in Slowenien erstmals mit Holzvelos in Kontakt. Auf einer Ausstellung lernte ich zufällig Erik und seine Holzvelos kennen. Ich war fasziniert von der Kombination aus traditionellem Handwerk und modernem Design. Holz als Material hat mich schon immer begeistert – mein Grossvater war Zimmermann und baute Boote. Die Idee, ein Velo aus Holz zu fertigen, fand ich sofort spannend.
Neben der ästhetischen Komponente ist Holz auch in funktionaler Hinsicht interessant. Es absorbiert Bodenunebenheiten besser als viele andere Materialien und bietet eine angenehme, natürliche Federung. Zudem ist es nachhaltig: Ein Schaden kann oft leicht repariert werden, und das Material hat eine lange Lebensdauer.
Jedes Holzvelo ist ein Unikat, denn die Holzmaserung macht jedes Modell einzigartig. Der Gedanke, dass ein Baum in einer neuen Form weiterlebt, gefällt mir besonders gut. Für mich ist das Velo nicht nur ein Verkehrsmittel, sondern ein Ausdruck von Nachhaltigkeit und Individualität. Und so fahre ich heute noch genauso begeistert durch die Stadt wie damals als kleiner Junge.